Gesund leben

Die Diagnose Immundefekt ist sicherlich eine Herausforderung – aber kein Grund, das Leben nicht aktiv zu gestalten. Lesen Sie hier, welchen Beitrag eine abwechslungsreiche Ernährung leisten kann und was für Betroffene bei Sport und Freizeit zu beachten ist.

Sport und Bewegung bei Immundefekten: Was ist zu beachten?

Regelmäßige körperliche Aktivität hält Körper und Geist fit und stärkt das Immunsystem. Das gilt auch bei der Diagnose Immundefekt. Wie Bewegung auf unseren Körper wirkt und was Sie selbst für einen erhöhten Infektionsschutz bei körperlicher Aktivität tun können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Sport unterstützt das Immunsystem

Regelmäßige Bewegung stärkt die Herz- und Lungenkraft, fördert den Muskelaufbau und die Ausdauer – das ist bekannt. Körperliche Aktivität verändert aber auch die Zusammensetzung der aktiven Zellen im Blut. So vermehren sich die Natürlichen Killer (NK)-Zellen, die insbesondere bei der Abwehr von Viren wichtig sind. Zusätzlich aktiviert die Bewegung auch weitere Immunzellen wie die B- und T-Zellen , die uns aktiv und langhaltend vor Krankheitserregern schützen. Das Ergebnis: Ein trainiertes Immunsystem, das weniger anfällig für Infektionen ist . 

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Schon gewusst?

Zu hohe körperliche Aktivität kann den Körper stark belasten und erschöpfen. Das bedeutet Stress für unser Immunsystem und kann zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Um Ihre Immunabwehr zu stärken, sollten Sie daher die Belastungsstärke bei sportlichen Aktivitäten moderat und individuell passend dosieren . Bei Fragen zu Ihrem individuellen Sport- und Bewegungsprogramm sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ärztin an.
 

Worauf ist bei einem Immundefekt zu achten?

Betroffene mit einem angeborenen Immundefekt (PID) ermüden bei körperlicher Aktivität deutlich schneller als gesunde Menschen. Nehmen Sie daher Ihren Körper bewusst wahr und passen Sie Ihr Sportprogramm in den folgenden Bereichen individuell an Ihre aktuelle Leistung an:

  • Aktivitätsniveau: Teilen Sie sich Ihre Energiereserven gut ein. Passen Sie den Schwierigkeitsgrad und die Belastungsstärke bei jeder Übung neu an.
  • Pausen: Kurze Verschnaufpausen während der Übung und belastungsfreie Tage zur Erholung fördern den sportlichen Erfolg und erhalten Ihre Motivation.

Bei einem erworbenen Immundefekt (SID) sollte das individuelle Sportprogramm an die bestehende Grunderkrankung angepasst werden. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über notwendige Maßnahmen. 
Für Kinder wie auch für Erwachsene gilt: Sport und Spaß gehören zusammen. Je mehr Freude die Bewegung bereitet, desto mehr baut sie Stress ab und fördert die Gesundheit. Probieren Sie daher nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschiedene Sportarten aus. 

Hand mit Haken

Tipp!

Bauen Sie regelmäßige Aktivitäten so in den Alltag ein, dass eine Routine entsteht. Das nimmt den Druck und schafft bleibende Trainingseffekte.
 

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Für einen ausreichenden Infektionsschutz sind bei manchen Sportarten – je nach bestehender Grunderkrankung – individuelle Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Sportarten, die mit erhöhten Infektionsgefahren einhergehen, sollten besser ganz vermieden werden. Generell gilt:

  • Eine sorgfältige Wundversorgung bei bestehenden und akuten Verletzungen schützt vor Infektionen, insbesondere bei Kontaktsportarten. 
  • Das Schwimmen in offenen Gewässern sollte aufgrund der hohen Keimbelastung vermieden werden. 
  • Das Tragen von Badeschuhen in öffentlichen Duschen minimiert das Risiko einer Fußpilzinfektion.
  • Während der Erkältungszeit empfiehlt sich eine Individualsportart, um dem Ansteckungsrisiko durch Mitspieler oder Begleiter aus dem Weg zu gehen.

Achten Sie auf Ihr Körpergefühl: Sollte sich eine Infektion ankündigen, geben Sie Ihrem Körper genügend Zeit, um sich zu erholen. Nach einer überstandenen Erkrankung steht dann der Bewegung nichts mehr im Weg.

5 Tipps und Tricks für den Alltag

  • Aller Anfang ist schwer: Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich an die neue Aktivität zu gewöhnen, und steigern Sie nicht zu schnell den Schwierigkeitsgrad Ihrer Übungen.
  • Bereits kurze Spaziergänge oder Stretching-Programme sind eine gute Basis und bieten eine wertvolle Ergänzung für den Alltag.
  • Trinken  Sie zur optimalen Unterstützung des Körpers mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag. 
  • Eine ausgewogene Ernährung  liefert dem Körper wertvolle Nährstoffe und so die notwendige Energie für Ihr Sport- oder Bewegungsprogramm.
  • Schaffen Sie sich ein motivierendes Umfeld: Beispielsweise können Sie sich in lokalen Sportvereinen engagieren oder Freunde und Ihre Familie dazu animieren, gemeinsam mit Ihnen aktiv zu sein.

Du bist, was du isst – gesunde Ernährung bei Immundefekten

Essen und Trinken bedeutet mehr als die reine Aufnahme von Lebensmitteln: Unsere Ernährung kann entscheidend zu unserer Gesundheit beitragen und beeinflusst damit auch unsere Lebensqualität. Wenn der Körper bei angeborenen oder erworbenen Immundefekten erhöhte Aufmerksamkeit fordert, liefert eine ausgewogene Ernährung eine gute Basis, um das eigene Wohlbefinden zu steigern und den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Ausgewogene Ernährung: Was ist das?

Eine ausgewogene Ernährung liefert alle lebensnotwendigen Nährstoffe, die der Körper braucht – und das im richtigen Verhältnis. Ihre Merkmale: Sie ist abwechslungsreich, vielfältig und „bunt“, enthält also einen hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel. Diese sind reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.

Gerade bei der Diagnose Immundefekt ist eine gesunde und vollwertige Ernährung essenziell, denn sie unterstützt das Immunsystem und liefert ihm die besten Voraussetzungen für die Abwehr von Erregern. 

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Eine Studie zeigt: 

Die sogenannte westliche Ernährungsweise, die reich an Fetten und Zucker ist und wenige Ballaststoffe enthält, kann sich ähnlich negativ auf das Immunsystem auswirken wie eine Infektion. Industriell hergestelltes Essen und Fast-Food sind also gerade für ein erkranktes Immunsystem eine enorme Herausforderung.
 

Die Basis einer ausgewogenen Ernährung bilden Getreideprodukte sowie Gemüse und Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen. Zusätzlich liefern Nüsse und Samen wertvolle Nährstoffe. Obst und Milchprodukte sollten in kleineren Mengen auf den Speiseplan kommen. Auch Fleischprodukte und Öle sollten sparsam konsumiert werden. 
Generell gilt: Greifen Sie bevorzugt zu Vollkornprodukten und pflanzlichen Lebensmitteln. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in 10 Regeln formuliert, wie sich eine gesunde Ernährung umsetzen lässt. Hier finden Sie die 10 Regeln der DGE.

Hygiene: Auch bei Lebensmitteln wichtig

Nicht nur die Auswahl der Lebensmittel ist entscheidend, auch auf die Zubereitung kommt es an. Waschen Sie Obst und Gemüse mit viel klarem Wasser ab und verwenden Sie eine Lebensmittelbürste, um grobe Verunreinigungen zu entfernen. Bei der Zubereitung von Fleisch ist das Durchgaren bei über 80°C für etwa 10 Minuten sehr wichtig, da so Keime zuverlässig abgetötet werden. 

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Tipp!

Vertrauen Sie bei der Beurteilung der Lebensmittelqualität auf Ihre Sinne: Überprüfen Sie vor dem Verzehr genau, ob die Lebensmittel Verfärbungen, Verformungen, faulige oder schimmlige Stellen aufweisen oder nicht mehr frisch riechen. Verwenden Sie keine Zutaten, die bereits zu verderben beginnen. Denn sie können in diesem Zustand schon vermehrt Krankheitserreger enthalten. 
 

Gerade auch beim Essen außer Haus ist Hygiene das A und O. Schauen Sie bei einem Besuch im Restaurant oder beim Imbiss um die Ecke auf die vorherrschende Hygiene: Wie sauber sind die Räumlichkeiten, welche Hygienemaßnahmen halten Verkäufer:innen und Angestellte vor Ort ein? Meiden Sie außerdem Buffets oder die Schale mit Nüssen an der Bar, da hier gehäuft Krankheitserreger vorkommen können.

Unser wichtigstes Lebensmittel: Wasser

Wasser ist für unseren Körper überlebenswichtig – das ist längst kein Geheimnis mehr. Trotzdem kommt Wassertrinken im Alltag häufig zu kurz. Für ein gut funktionierendes Immunsystem sind rund 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag notwendig. Cola und Limonaden zählen allerdings nicht dazu: Aufgrund ihres hohen Zuckergehalts fördern sie das Risiko für Übergewicht und Diabetes. Auch Alkohol ist kalorienreich, entzieht dem Körper Flüssigkeit und beeinträchtigt damit den Wasserhaushalt negativ.

Gerade bei akuten Infektionen, die mit Fieber oder Durchfall einhergehen, ist eine ausreichende Wasserversorgung für den Körper sehr wichtig. Der Bedarf kann hier deutlich über die normale Tagesmenge hinausgehen. Stellen Sie am besten immer eine Kanne ungesüßten Tee oder stilles Wasser in Reichweite.

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Tipp!

Sollte pures Wasser zu langweilig sein, probieren Sie es doch einmal mit einem hausgemachten Aroma-Wasser. Ganz nach dem eigenen Geschmack eine Kanne Wasser mit Gurkenstücken, Minzblättern oder gefrorenen Früchten kombinieren 
 

5 Tipps & Tricks für den Alltag

  • Gehen Sie nicht mit leeren Magen einkaufen, denn das steigert das Risiko, dass vorwiegend ungesunde Lebensmittel im Einkaufswagen landen. 
  • Planen Sie Ihre Mahlzeiten vor dem nächsten Supermarktbesuch und schreiben Sie eine vielfältige und abwechslungsreiche Einkaufsliste.
  • Selbstgemachtes Essen schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch gesünder. Seien Sie mutig und probieren Sie neue Gerichte in der eigenen Küche aus.
  • Gegen das Mittagstief: Nüsse und Trockenfrüchte bieten eine gesunde Alternative zu Schokolade und Co. bei der Snackwahl.
  • Nehmen Sie sich Zeit für das Essen. Genießen Sie Ihre Mahlzeiten in Ruhe und nicht zu spät am Abend.

Hygiene im Fokus: So vermeiden Sie Infektionen

Krankheitserreger wie Viren und Bakterien lauern fast überall – und sind auch im Alltag allgegenwärtig. Eine erhöhte Hygiene ist nötig, wenn sich das Immunsystem aufgrund eines Immundefekts nicht ausreichend gegen diese Gefahren verteidigen kann. Oft zeigen jedoch schon kleine gezielte Hygienemaßnahmen große Wirkung.

Zähne 

Regelmäßige Zahnarztbesuche (mindestens einmal jährlich) sowie eine sorgfältige Mundhygiene können Infektionen vorbeugen. Wechseln Sie spätestens alle drei Monate Ihre Zahnbürste, insbesondere auch nach Infektionserkrankungen oder wenn Sie Erkältungssymptome haben. Benutzen Sie nie die Zahnbürste einer anderen Person.

Hände

Händewaschen ist einer der effektivsten Wege, um die Weiterverbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Waschen Sie sich die Hände vor, während und nach dem Zubereiten von Mahlzeiten und zu folgenden Gelegenheiten:

  • vor dem Essen
  • nach dem Toilettenbesuch
  • nachdem Sie Geld in der Hand hatten
  • nach dem Putzen der Nase, Husten oder Niesen
  • nach dem Kontakt mit Abfall
  • vor und nach der Wundversorgung
  • nach dem Handkontakt mit anderen Personen (s. „Menschen“)
  • nach dem Handkontakt mit Tieren und Tierfutter (s. „Tiere“)
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Richtiges Händewaschen:

  1. Ärmel hochkrempeln und die Hände kurz unter fließendes Wasser halten
  2. Wasser ausstellen und die Hände gründlich einseifen, auch zwischen den Fingern und auf dem Handrücken. Dies sollte mindestens 20 Sekunden dauern (keine Uhr zur Hand? Singen Sie einmal den Song „Happy birthday to you“) 
  3. Die Seife gut mit Wasser abspülen
  4. Hände mit einem Papierhandtuch sorgfältig abtrocken
     

Wundversorgung

Wunden wie Schnittverletzungen sind hervorragende Eintrittsstellen für Keime. Reinigen Sie eine Wunde sorgfältig, damit Erreger herausgespült werden. Hierzu eignen sich spezielle Wundsprays oder klares Wasser. Schützen Sie die verheilende Wunde durch ein Pflaster oder einen Verband vor weiteren Keimen. Achten Sie auf Anzeichen einer Infektion, wie Rötung oder Schwellung und informieren Sie bei Bedenken Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Füße

Auch die richtige Fußhygiene kann vor Infektionen schützen. Laufen Sie nicht barfuß beziehungsweise nur mit eigenen Badeschuhen durch Umkleiden und Duschen im Schwimmbad oder Fitnessstudio. Halten Sie Ihre Fußnägel kurz und sauber und Ihre Füße trocken und kühl . Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Duschen oder Baden gründlich ab, vor allem zwischen den Zehen – Keime können sich hier sonst ungestört vermehren . 

Menschen

Insbesondere in kalten Monaten können andere erkältete oder kranke Personen in Ihrem Umfeld eine Infektionsquelle darstellen. Achten Sie deshalb auf ausreichend Abstand zu anderen Personen, auf regelmäßiges Lüften und auf eine individuelle Anpassung Ihrer Umgebung. So kann der Wechsel in ein Einzelbüro oder auf einen Fensterplatz in der Schule sinnvoll sein. Senken Sie Ihr Ansteckungsrisiko, indem Sie große Menschenansammlungen meiden und Familie und Freunde bitten, Sie nicht zu besuchen, wenn diese erkältet oder krank sind.
 

Tiere

Keine Frage: Unsere tierischen Mitbewohner können wie eigene Familienmitglieder für uns sein. Doch gerade bei einem Immundefekt erfordert das Zusammenleben mit einem Haustier besondere Hygienemaßnahmen: 

  • Waschen Sie sich nach jedem Kontakt mit dem Haustier die Hände.
  • Nehmen Sie das Haustier nicht mit ins Bett oder auf das Sofa.
  • Lassen Sie sich vom Haustier nicht über das Gesicht oder Wunden lecken und küssen Sie es nicht.
  • Zur hygienischen Reinigung: Waschen Sie Tierdecken bei mindestens 60 °C.
  • Achten Sie bei Kratzern und Bissen durch das Tier auf die richtige Wundversorgung (s. Wundversorgung).
  • Impfen und entwurmen Sie Ihr Tier gemäß den tierärztlichen Empfehlungen.

Häusliches Umfeld

Auch im Haushalt lauern Krankheitserreger hinter jeder Ecke – besonders, wenn mehrere Menschen zusammenleben. Der hygienische Hausputz ist eine weitere effektive Methode, um die Infektionsgefahr zu senken:

  • Putzen Sie Ihr Zuhause regelmäßig und gründlich.
  • Waschen Sie die verwendeten Putzlappen bei mindestens 60 °C. Zusätzlich kann ein Hygienespüler verwendet werden.
  • Nutzen Sie unterschiedliche Putzlappen für Küche und Bad.
  • Lüften Sie regelmäßig, sodass sich Erreger nicht in der Luft ansammeln können.
  • Sollten Sie krank sein, wechseln und waschen Sie häufig Ihre Bettwäsche, Handtücher und Kleidung.

Gut leben mit Immundefekten

Bis zur Diagnose „Immundefekt“ ist es häufig ein langer Weg. Doch auch und gerade danach bleiben viele Fragen offen: Kann ich das alles schaffen? Wie wird mein Alltag mit Immundefekt aussehen? Was muss ich zu meiner Erkrankung wissen, um gut für mich sorgen zu können?

Hier finden Sie Hinweise, wie eine Balance zwischen dem Umgang mit der Erkrankung und Ihrem gewohnten Alltagsrhythmus gelingen kann. Denn ein erfülltes Leben ist auch mit Immundefekt möglich – und Sie können viel dazu beitragen.

Werden Sie Experte Ihrer Erkrankung

Die Person, die sich am allerbesten um Ihre Gesundheit kümmern kann, sind Sie selbst. Denn schließlich geht es um Sie und Ihren Körper. Gut informiert können Sie Ihre Therapie bewusster unterstützen und sich besser für Ihre persönlichen Anliegen einsetzen. Auch Ihr Umfeld kann von Ihren Kenntnissen profitieren und Sie gezielter beim Umgang mit dem Immundefekt unterstützen. Scheuen Sie sich daher nicht, alle Fragen zu Ihrer Erkrankung offen mit Ihren behandelnden Spezialist:innen anzusprechen und zu klären.

Sorgen Sie gut für sich

Selbstfürsorge ist grundsätzlich wichtig. Aber gerade mit einem Immundefekt sollten Sie darauf achten, in allen Bereichen Ihres Lebens möglichst ausgewogen und gesund zu leben. Hier ein paar Beispiele:

  • Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum.
  • Bewegen Sie sich ausreichend.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen.
  • Versuchen Sie auch im stressigen Alltag, Zeit für sich einzuplanen und an körperliche und geistige Pausen zu denken.
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Dokumentation: Nützliche Merkhilfe

Es kann hilfreich sein, ein Infekttagebuch in gedruckter Form [SH1] oder digital [SH2]  als Gesundheitstagebuch zu führen. Bewährt hat sich, aufgetretene Infektionen sowie alle Behandlungen – jeweils mit Datumsangaben – zu notieren. Sie können hier auch Ihren körperlichen und geistigen Gesundheitszustand dokumentieren und wichtige Fragen an Ihren Arzt sammeln. So behalten Sie stets den Überblick und sind im Arztgespräch optimal vorbereitet.
 

Stehen Sie mutig und selbstbewusst zu Ihren Bedürfnissen und Anliegen – egal ob bei ärztlichen Besprechungen, bei der Kommunikation mit Vorgesetzten oder in Ihrer eigenen Familie.

Holen Sie sich emotionale Unterstützung

Der Rückhalt durch die Familie, Partner oder enge Freunde ist bei den täglichen Herausforderungen bei einem Immundefekt eine wichtige Stütze. Auch professionelle Hilfe durch Psychotherapeut:innen kann Betroffene und Angehörige bei der Krankheitsbewältigung zusätzlich unterstützen.

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Es sind die kleinen Dinge …

Der Alltag mit einem Immundefekt kann manchmal anstrengend sein. Wenn Sie sich mal müde fühlen, bitten Sie Freunde und Familienangehörige, Sie im Alltag zu unterstützen. Ob zur Begleitung bei Arztbesuchen oder bei kleinen Erledigungen: Gemeinsam geht es häufig leichter.
 

Auch der Austausch mit anderen Betroffenen ist eine mögliche wertvolle Unterstützung. So können Sie sich gegenseitig Tipps zu alltäglichen oder speziellen Situationen geben oder sich zum Umgang mit Infektionen und Behandlungsmethoden austauschen. Das kann dazu beitragen, dass Sie sich mit der Erkrankung und den damit gemachten Erfahrungen nicht allein fühlen. Die dsai  e.V.  (Patientenorganisation für angeborene Immundefekte) unterstützt Sie bei der Kontaktaufnahme mit anderen Betroffenen und auch bei der Suche nach Spezialist:innen oder Immundefekt-Ambulanzen.

Informieren Sie sich zu finanzieller Unterstützung

Ein erkranktes Kind selbst zu pflegen ist nicht nur aufwendig, sondern auch teuer. Auch wenn Sie als Betroffene beruflich nicht mehr so belastbar sind, kann das zu finanziellen Engpässen führen. Finanzielle Hilfen bieten unter anderem:

  • die gesetzliche Krankenversicherung
  • die Pflegeversicherung
  • das Sozialamt

Für konkrete Informationen wenden Sie sich am besten an die jeweiligen Servicestellen oder bitten Sie bei der dsai  e.V. (Patientenorganisation für angeborene Immundefekte) um Beratung.
 

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Schon gewusst?

Betroffene mit einer bestätigten Schwerbehinderung durch einen angeborenen Immundefekt oder auch in Kombination mit einer Grunderkrankung bei einem erworbenen Immundefekt können zahlreiche Leistungen und Erleichterungen vom Staat erhalten. Hierzu zählen etwa Steuererleichterungen, Unterstützung im Haushalt durch eine Haushaltshilfe oder ein besonderer Kündigungsschutz. Kontaktieren Sie das regionale Versorgungsamt zur Prüfung des Behinderungsgrades und für weitere Informationen.